Seit Oktober 2022 ist Innsbruck Mitglied im Klimabündnis (Climate Alliance) – einem internationalen Netzwerk von Städten, die sich aktiv für den Klimaschutz engagieren.
Im Rahmen dessen entwickelt die Stadt laufend Maßnahmen in Bereichen wie Mobilität, Energie, Beschaffung und Ernährung.
Mit der neuen Initiative wird Innsbruck „drastische“ Schritte wagen:
Der Ausbau erneuerbarer Energien soll schneller vorangehen, u. a. durch zusätzliche Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden
Ein verstärktes Programm zur energetischen Sanierung bestehender Wohngebäude wird starten
Öffentliche Verkehrsmittel sollen noch umweltfreundlicher werden – elektrisch, emissionsarm, effizient
Stadtverwaltung und Umweltbehörden sprechen von einem „Quantensprung“ im Klimaschutz für Innsbruck. Mit dem Vorhaben will man nicht nur national zeigen, dass auch mittlere Städte Großes leisten können, sondern auch lokal Wirkung entfalten – etwa durch geringere Heizkosten und bessere Luftqualität.
Warum gerade jetzt?
Die Dringlichkeit ergibt sich aus aktuellen Studien und Entwicklungen:
Der Zweite Österreichische Klimabericht (AAR2) zeigt klar, dass Österreich bereits überdurchschnittlich stark unter den Auswirkungen des Klimawandels leidet – Hitze, Starkregen, Erdrutsche und Dürre nehmen zu.
In Innsbruck selbst sind Maßnahmen zur Anpassung an Klimaveränderungen bereits etabliert, etwa durch Grünflächen, Hochwasserschutz und Öffentlichkeitsarbeit.
Auch technische Investitionen werden aktuell umgesetzt: So hat vor wenigen Tagen die ÖBB (die österreichische Bundesbahn) in Innsbruck die Erweiterung ihres Zugwartungswerks fertiggestellt, ein Projekt mit einem Investitionsvolumen von 70 Millionen Euro.
Angesichts dieser Kombination aus wissenschaftlichem Druck, bestehendem Engagement und finanziellen Grundpfeilern soll die neue Initiative die nächste Entwicklungsstufe werden.
Erste Reaktionen und Bedeutung
Bürger, lokale Umweltgruppen und Forschungseinrichtungen reagieren positiv. Viele sehen dies als Chance für Innsbruck, sich zu einer Modellstadt für Klimaschutz in den Alpen zu entwickeln. Besonders wegen der alpinen Lage und sensiblen Ökosysteme in der Umgebung ist der Klimaschutz hier doppelt relevant.
Die Universität Innsbruck und Partner haben bereits in der Vergangenheit eine zentrale Rolle bei Umwelt- und Klimaforschung gespielt. Beispielsweise war sie maßgeblich am Open-Access-Verbreitungsprojekt des Klimaberichts beteiligt.
Wirtschaftlich gesehen könnte das Projekt neue Arbeitsplätze generieren – in der Technik, im Handwerk, im Bereich Energieberatung und bei Innovationen im Bausektor.